|  Erbauliche Gedanken eines Tobackrauchers
 
 So oft ich meine Tabakspfeife,
 Mit gutem Knaster angefüllt,
 Zur Lust und Zeitvertreib ergreife,
 So gibt sie mir ein Trauerbild -
 Und füget diese Lehre bei,
 Dass ich derselben ähnlich sei.
 Die Pfeife stammt von Ton 
          und Erde,Auch ich bin gleichfalls draus gemacht.
 Auch ich muss einst zur Erde werden -
 Sie fällt und bricht, eh ihr's gedacht,
 Mir oftmals in der Hand entzwei,
 Mein Schicksal ist auch einerlei.
 Die Pfeife pflegt man nicht 
          zu färben,Sie bleibet weiss. Also der Schluss,
 Dass ich auch dermaleinst im Sterben
 Dem Leibe nach erblassen muss.
 Im Grabe wird der Körper auch
 So schwarz wie sie nach langem Brauch.
 Wenn nun die Pfeife angezündet,So sieht man, wie im Augenblick
 Der Rauch in freier Luft verschwindet,
 Nichts als die Asche bleibt zurück.
 So wird des Menschen Ruhm verzehrt
 Und dessen Leib in Staub verkehrt.
 Wie oft geschieht's nicht 
          bei dem Rauchen,Dass, wenn der Stopfer nicht zur Hand,
 Man pflegt den Finger zu gebrauchen.
 Dann denk ich, wenn ich mich verbrannt:
 O, macht die Kohle solche Pein,
 Wie heiss mag erst die Hölle sein?
 Ich kann bei so gestalten 
          SachenMir bei dem Toback jederzeit
 Erbauliche Gedanken machen.
 Drum schmauch ich voll Zufriedenheit
 Zu Land, zu Wasser und zu Haus
 Mein Pfeifchen stets in Andacht aus.
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