Johann Sebastian Bach

zurück

BWV 474
Titel Jesus ist das schönste Licht
Komponiert 1736, Leipzig
Besetzung

Unbekannt

Sätze Arie: Jesus ist das schönste Licht
Kategorie Geistliche Arie (Schemelli Gesangbuch)
Kirchenjahr -
Autor des Textes Christian Friedrich Richter 1706
Text
Arie


1. Jesus ist das schönste Licht,
Jesus ist des Vaters Freude,
so er aus sich selber.spricht:
Er ist meine Lust und Weide.
Jesus ist die süsse Kraft,
die mit Liebe mich entzündet,
da mein Herz alleine findet,
was mir Ruh und Freude schafft.

2.
Jesus ist die Lieblichkeit
und der Seelen Lustspiel worden,
er verzehret alles Leid,
er erleuchtet seinen Orden.
Jesus ist mein Freudenspiel,
ich bin ganz in ihm entzündet,
weil man alles in ihm findet,
was man wünscht und was man will.

3.
Jesus wird von mir gesucht,
Jesus wird von mir beehret,
alles, alles sei verflucht,
was mich in dem Suchen störet.
Sagt mir nichts von Lust und Welt,
sagt mir nichts von guten Tagen,
wollt ihr aber ja was sagen,
wie Jesus mir gefällt.

4.
Jesu, Jesu, meine Ruh!
Jesu, Jesu, lass dich finden!
Jesu, magst du mich doch nu
mit den Liebesseilen binden.
Jesum such ich nur allein,
Jesus soll mich nur besitzen,
lasst die Höllenkräfte blitzen,
kann ich nur in Jesu sein.

5.
Nenne mich nur deine Braut,
nenne mich nur deine Taube,
mache mich dir recht vertraut,
mache, dass ich an dich glaube.
Jesu, Jesu, nimm mich auf!
Ich will dein alleine heißen,
mich von allen Dingen reißen,
so verhindern meinen Lauf.

6.
Sage nicht, o Kreatur,
dass ich dir noch sei verbunden;
nun hab ich die reine Spur
meines Bräutigams gefunden.
Was von dir noch an mir klebt
soll nicht immer an mir bleiben;
Jesus wird es von mir treiben,
wenn er in mein' Herze lebt.

7.
Ihr Gespielen, saget mir,
wo ich finde, den ich meine.
Ach! wer bringet mich zu dir,
saget ihm, ich sei nun seine.
Sagt, ich sei in ihm entbrannt
und mit Liebesmacht durchdrungen,
saget ihm, wie ich gerungen
da ich seinen Zug erkannt.

8.
Doch ich will ihn selber sehn!
Ich muss Jesum selber sprechen,
ich weiss, es wird bald geschehn,
dass ihm wird sein Herze brechen;
denn ich will nicht eher ruhn,
bis ich Jesum kann umfassen,
bis er sich wird sehen lassen
und mir meinen Willen tun.

9.
Oft hast du mich angeblickt
und gelabt mit deinen Gaben
doch bin ich nicht gnug erquickt,
ach! ich muss dich selber haben.
Jesu, brich in mir herfür!
Jesu, werde mir zur Sonne,
Jesu! Jesu! Meine Wonne,
Jesu, ach! ergib dich mir!

Handschriften -

zum Seitenanfang